Die Serie „Schweizerdeutsch Grammatik“ wird dir einige Regeln vermitteln, die es einfacher denn je machen, Schweizerdeutsch zu lernen. Gerade von Anfängern wissen wir, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Das wollen wir jetzt ändern und wenn du diese Regeln befolgst und bereits Deutsch sprichst, baust du extrem schnell einen grossen Wortschatz auf.
Der Klassiker aus der Schweiz – Grammatik kann so einfach sein!
Zum Start nehmen wir uns ein Muster vor, dass jeden Ausländer in der Schweiz garantiert schon gehört hat. Und ich behaupte, du hast dich dabei sehr genervt. Denn es geht um den Klassiker aus der Schweizerdeutschen Sprache, dem „Chuchichäschtli“.

Gleich dreimal kommt im übersetzen Wort „Küchenkasten“ das „ch“ vor, welches jeden zum Verzweifeln bringt, da es solch ein Zungenbrecher zum Aussprechen ist. Doch wenn wir das Wort genau anschauen, erkennen wir ein Muster in diesem Wort, welches wir auf viele andere Wörter übertragen können, nämlich:
Das deutsche „K“ wird zu einem „ch“
Es gibt keine Regel ohne Ausnahme, aber wenn du damit startest, machst du wenig falsch. Schauen wir uns ein paar andere Wörter ähnlichen Musters an:
Hochdeutsch | Schweizerdeutsch | |
1 | Küchenkasten | Chuchichäschtli |
2 | kommen | cho |
3 | kaufen | chaufe |
4 | kratzen | chratze |
5 | kauen | chätsche |
6 | klauen | chlaue |
7 | kochen | choche |
8 | Kirsche | Chirschi |
9 | Kraut | Chrut |
10 | klein | chlei |
Das sind ja schon einmal einige Wörter und du wirst noch viele mehr finden. Allerdings musst du auch vorsichtig sein, da die Regeln nicht immer zutrifft. Ein „Kampf“ bleibt ein „K“ und wird nicht etwa zu einem „Champf“.
Zudem siehst du, dass oft noch andere Veränderungen im Wort stattfinden, doch das hängt meist mit anderen Mustern zusammen, auf die wir noch zu sprechen kommen.
Chuchichäschtli – weiter gehts!
Ja, genau, wir bleiben bei dem ekligen Wort. Doch keine Angst, wir haben noch eine zweite Regeln dafür vorbereitet. Nach der Transformation des „k“ in „ch“ sehen wir auch noch eine Veränderung des deutschen „st“ in „scht“ und genau da setzen wir an. Denn auch dieses Muster findet in den Dialekten vom Schweizerdeutschen immer wieder Anwendung, darum legen wir fest:
Das deutsche „st“ wird zu „scht“
Und auch hierzu gleich noch weiter Beispiele:
Hochdeutsch | Schweizerdeutsch | |
1 | Küchenkasten | Chuchichäschtli |
2 | fast | fascht |
3 | Ast | Ascht |
4 | Hast | Hascht |
5 | Knast | Knascht |
6 | lustig | luschtig |
7 | rostig | roschtig |
8 | erst | erscht |
9 | wenigstens | wenigschtens |
10 | Angst | Angscht |
Schweizerdeutsch – eine Sprache wie jede andere
An diesen zwei Regeln der Schweizerdeutschen Grammatik siehst du, dass das Schweizerdeutsche nicht so willkürlich ist wie gedacht. Klar können einige Begriffe in einigen Dialekten variieren, doch das ist meist nur ein kleines Detail. Verstehen und sprechen kannst du Schweizerdeutsch schon wesentlich besser, wenn du solche, einfach Muster verstehst.
In unserem Buch „Schweizerdeutsch in 30 Tagen“ vermitteln wir dir mehr von diesen Regeln und viele weitere Aspekte über das Schweizerdeutsche. Über 30 Tage tauchst du ein in unser Land und lernst an echten Schweizerdeutschen Texten nicht nur die Sprache, sondern auch die Schweiz kennen.
Pingback: Schweizerdeutsch Grammatik, Teil 2/3 - Dein Schweizerdeutsch Sprachkurs
Pingback: Schweizerdeutsch Grammatik, Teil 3/3 - Dein Schweizerdeutsch Sprachkurs
Pingback: Do all Germans understand Swiss German? - Learn-Swiss-German.ch
Pingback: Tipps und Tricks für ein Vorstellungsgespräch in der Schweiz - Dein Schweizerdeutsch Sprachkurs
Die Beispiele haben bei mir nut Kopfschuetteln ausgeloest. Als ob das Schweizerdeutsch aus dem Hochdeutschen entstanden waere. So ein quatsch. Die Beispiele sind auch keine Grammatikregeln, sondern nur eine Hilfe zum Verstaendnis. Und wenn schon, dann muesste Schweizerdeutsch links stehenh und Hochdeutsch rechts, den eigentlich sucht man sich zum gesprochenen schweizerdeutschen Wort das passende in der hochdeutschen, geschriebenen Sprache.
Pingback: 5 gute Gründe, um jetzt Schweizerdeutsch zu lernen - schweizerdeutsch-lernen.ch
Ich bin Deutsche in der Schweiz, habe aber Fehler gefunden:
Kirsche -> Chriesi (statt Chirschi, es mag regionale Unterschiede geben, aber Chirschi hab ich echt noch nie gehört)
Knast -> Chnascht (statt Knascht, wenn schon, dann richtig)
Ja und dann „… wenn du solche, einfach Muster verstehst.“ -> wenn du solche einfachEN Muster verstehst.
Wenn es um Sprache geht, dann aber bitte gewissenhaft, sonst ist das eine schlecht Werbung für ein Sprachbuch.
Ich bin Deutsch und Schweizerdeutsch-Lehrerin und ich finde die Tipps toll für Menschen, die Hochdeutsch gelernt haben und sich jetzt an das Schweizerdeutsch wagen!
Es darf auch nicht vergessen werden, dass es „das Schweizerdeutsch“ nicht gibt und man deswegen ein bisschen flexibel sein muss. (in Basel sagen wir: Kirsi und wo anders (ich glaube in Bern und Zürich) sagen sie Chriesi, eben same, same but different…)
Danke für den nützlichen Artikel.